Geopolitische Spannungen beim Handelskonflikt zwischen der EU und den USA, drohende Sanktionen und Preiserhöhungen durch unsichere Zollpolitik, Zugriffsmöglichkeiten US-amerikanischer Behörden auf Cloud-Daten europäischer Unternehmen und neue Restriktionen im transatlantischen Datenverkehr führen zu einer spürbaren Verunsicherung europäischer Unternehmen. Damit ist die Diskussion um digitale Souveränität aktueller denn je. Die Folge: Unternehmen in Europa müssen sich mit grundlegenden Fragen ihrer Cloud-Strategie auseinandersetzen.

Lohnt sich der Einsatz der modernsten Cloud-Dienste amerikanischer Unternehmen wie etwa Microsoft, Amazon (AWS) und Google? Oder sind die mit dem Einsatz verbundenen Risiken zu hoch? Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Fragestellungen und zeigen wichtige Handlungsfelder zur Optimierung der Cloud-Strategie und der IT-Architekturen europäischer Unternehmen.

1. Hybride Cloud-Strategien & souveränes Hosting in Deutschland

Ein erster Hebel liegt in der Wahl der Infrastruktur: Moderne IT-Architekturen müssen heute mehr leisten als nur Skalierbarkeit. Sie müssen Sicherheit, Compliance und Kontrolle bieten – ohne auf Innovationskraft zu verzichten. Unternehmen sollten nicht nur technologische Innovationen vorantreiben, sondern diese auch mit regulatorischem Know-how etablieren. So könnten beispielsweise Public Cloud Services mit einem lokalen Hosting in Deutschland verbunden werden. Für eine individuelle Cloud-Strategie sollte ein erfahrener IT-Dienstleister zu Rate gezogen werden, der genau diese Balance schafft. So können Unternehmen von einer modernen Cloud-Strategie profitieren und flexibel Applikationen betreiben, ohne dabei die Einhaltung des Datenschutzes oder vorgegebener Sicherheitsstandard zu gefährden.

2. Business-Applikationen im Wandel: CRM und ERP im Fokus

Ob Salesforce, Microsoft Dynamics 365 oder Oracle – viele der führenden Anbieter von cloudbasierten CRM- und ERP-Systemen stammen aus den USA oder haben enge Beziehungen zu US-Strukturen. Europäische Softwarekonzerne wie SAP bilden eher die Ausnahme. Die Abhängigkeit von US-Anbietern ist real – und zunehmend risikobehaftet. Diese Anbieter sind sich ihrer Schlüsselrolle im europäischen Markt bewusst und unternehmen große Anstrengungen, ihre Services auch unter neuen Rahmenbedingungen weiter rechtssicher und zuverlässig anbieten zu können. Nichtsdestotrotz bleiben zentrale Fragen offen, wenn es darum geht, diese Services rechtssicher in Europa zu betreiben:

  • Welche Datenflüsse können US-Behörden potenziell einsehen?
  • Wie stabil sind aktuelle Datenschutzabkommen wirklich?
  • Und welche Alternativen stehen bereit?

Für europäische Unternehmen ist es essenziell, ihre Cloud-Strategie und IT-Infrastruktur kritisch zu hinterfragen:

  • Welche Abhängigkeiten bestehen aktuell?
  • Welche Alternativen gibt es?
  • Welche Vertragskonditionen und Lizenzmodelle bieten langfristige Stabilität?

Für Unternehmen, die bereits heute umfassend auf Microsoft-Technologien setzen, ist ein vollständiger Ausstieg kaum realistisch – aber es gibt Spielräume zur Optimierung:

  • Nutzung europäischer Tenants und Rechenzentren (EU Data Boundary)
  • Einsatz datenschutzfördernder Features wie Customer Lockbox oder BYOK
  • Review und Anpassung Ihrer Lizenz- und Supportverträge

Ein Cloud-Strategie-Review schafft auch hier Klarheit, um geeignete Handlungsoptionen abzuleiten und damit digitale Souveränität zu ermöglichen.

Cloud-Strategie

3. Datenschutz und rechtliche Sicherheit in der Cloud-Strategie

Der Datenschutz ist und bleibt ein sensibles Thema beim Einsatz US-amerikanischer Cloud-Lösungen. Selbst mit einem neuen Abkommen wie dem „Transatlantic Data Privacy Framework“ bleibt Unsicherheit bestehen, ob und wie lange dieser rechtlich Bestand hat. Unternehmen sollten vorhandene Risiken aktiv bewerten und sich wichtige Fragen stellen wie:

  • Sind bestehende Verträge wirklich rechtssicher?
  • Welche zusätzlichen Maßnahmen können getroffen werden, um Compliance-Risiken zu minimieren?
  • Gibt es technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen, um Datenzugriffe abzusichern?

Schlussendlich geht eine moderne Cloud-Strategie immer mit einer umfangreichen Datenschutz-Strategie einher.

4. Souveränes Application Modernization-Programm

Nicht jede Applikation kann kurzfristig aus der amerikanischen Cloud-Welt herausgelöst werden – doch viele Anwendungen können souveräner betrieben werden. Das Ziel einer Applikations-Modernisierung ist es, bestehende Anwendungen schrittweise zu entkoppeln, sensible Komponenten abzusichern und technologische sowie organisatorische Voraussetzungen für mehr Unabhängigkeit zu schaffen, z. B. durch Containerisierung, dem gezielten Einsatz von Open-Source-Komponenten oder der Migration einzelner Services in souveräne Hosting-Umgebungen.

Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein strategisches Review Ihrer Cloud-Strategie

Die Zeit ist reif, um die eigene Cloud-Strategie auf den Prüfstand zu stellen – denn der Wandel im internationalen Cloud-Ökosystem ist nicht mehr hypothetisch, er ist real. Unternehmen, die ihre IT-Strategie jetzt anpassen, schaffen sich einen entscheidenden Vorteil: mehr Kontrolle, weniger Risiko und langfristige Planbarkeit.

Dabei gilt: Nicht jede US-Cloud ist per se ein Risiko und nicht jede Alternative ist automatisch besser. Entscheidend ist eine nüchterne, faktenbasierte Bewertung Ihrer Cloud-Strategie – mit Augenmaß, Weitsicht und politisch völlig unemotional. Wir unterstützen Sie auf diesem Weg mit einem strukturierten Cloud-Strategie-Review mit dem Fokus auf:

  • Cloud-Souveränität
  • Lizenzkosten- und Vertragsoptimierung
  • Compliance durch Kontrolle
  • Anpassung bestehender Lösungen für den Einsatz in souveränen Cloud-Umgebungen

Sprechen Sie uns an – gemeinsam entwickeln wir eine resiliente, zukunftssichere Cloud-Strategie für Ihr Unternehmen.