Das Webtracking steht vor einem Umbruch. Strenge Datenschutzgesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (TTDDDG), technische Restriktionen durch Browser und Betriebssysteme sowie die zunehmende Nutzung von Ad-Blockern machen es Unternehmen schwer, Nutzerdaten korrekt und vollständig zu erfassen. Klassisches Client-Side Tracking, das direkt auf den Geräten der User bzw. der genutzten Browser erfolgt, stößt mittlerweile an seine Grenzen. Doch eine zukunftsfähige Alternative existiert bereits: Server-Side Tracking. Das serverseitige Tracking ermöglicht ein datenschutzkonformes Vorgehen mit höherer Datenqualität und mehr Kontrolle für Unternehmen.

Was ist Server-Side Tracking?

Server-Side Tracking ist eine Methode der Datenerfassung, bei der die Verarbeitung der Tracking-Daten nicht im Browser des Nutzers, also clientseitig, sondern auf einem eigenen Server, serverseitig, erfolgt. Statt dass Informationen direkt an Drittanbieter wie Google oder Adobe gesendet werden, laufen sie damit zuerst über einen zwischengeschalteten Server des eigenen Unternehmens. Dort können sie gefiltert, anonymisiert und kontrolliert an Analyse- und Marketing-Tools weitergegeben werden. So behalten Unternehmen die Hoheit über ihre Daten und können Datenschutzanforderungen besser umsetzen.

Herausforderungen DDM

Server-Side Tracking als datenschutzkonforme Alternative

Datenschutzgesetze wie die DSGVO, das TTDDDG oder der California Consumer Privacy Act (CCPA) verlangen eine explizite Einwilligung der Nutzenden zur Datenverarbeitung. Gleichzeitig verhindern Browsertechnologien wie Apples Intelligent Tracking Prevention (ITP), Mozillas Enhanced Tracking Protection (ETP) oder Googles Privacy Sandbox (PS) die längerfristige Speicherung von Cookies. Hinzu kommt die breite Nutzung von Ad-Blockern, die clientseitige Tracking-Skripte blockieren. Das hat Datenverluste, unvollständige Analysen und einen wachsenden Druck zur Einführung alternativer Lösungen wie dem serverseitigen Tracking zur Folge.

Da beim Server-Side Tracking die Datenverarbeitung nicht im Browser, sondern auf einem eigenen Server stattfindet, werden die gesammelten Informationen erst nach der Anonymisierung an externe Analyse- oder Marketing-Tools weitergeleitet. Dadurch wirkt sich diese Webtracking-Architektur positiv für Kunden und Unternehmen aus:

  • Mehr Kontrolle über Nutzerdaten: Unternehmen entscheiden selbst, welche Daten erhoben, gespeichert und weitergegeben werden und reduzieren die Abhängigkeit von Drittanbietern. Sie sind so auch flexibler in der Datenverarbeitung.
  • Datenschutzkonformes Tracking: Durch Anonymisierung und Pseudonymisierung der Daten vor der Weiterleitung lassen sich gesetzliche Vorgaben einfacher einhalten.
  • Weniger Datenverluste & Robustheit gegenüber Browserrestriktionen: Da die Daten nicht direkt im Browser erfasst werden, sind sie unabhängig von ITP, ETP oder Ad-Blockern.
  • Höhere Datenqualität: Die Verarbeitung auf dem Server ermöglicht eine konsistentere und genauere Erfassung der Nutzerinteraktionen.
  • Bessere Ladezeiten & Performance: Weniger clientseitige Skripte bedeuten schnellere Ladezeiten und eine bessere User Experience.
Server-Side Tracking Grafik

Und wie genau funktioniert Server-Side Tracking?

Der technische Ablauf des serverseitigen Trackings lässt sich in vier zentrale Schritte unterteilen. Zunächst erfolgt eine Nutzerinteraktion auf der Website, beispielsweise ein Seitenaufruf, ein Klick oder eine Formularabsendung, die ein Tracking-Event auslöst. Anschließend werden die Daten nicht direkt an Drittanbieter gesendet, sondern über eine API oder ein Tag-Management-System, wie zum Beispiel den Server-Side Google Tag Manager, an einen eigenen Server weitergeleitet. Dort werden die Daten verarbeitet, anonymisiert, erweitert oder gefiltert, je nach Bedarf des Unternehmens. Erst nach dieser serverseitigen Prüfung erfolgt die Weiterleitung der Informationen an Dienste wie Google Analytics, Facebook Pixel oder CRM-Systeme.

Server-Side-Tracking-Bild2

Server-Side Tracking als strategischer Vorteil

Angesichts wachsender Datenschutzanforderungen, technischer Hürden und steigender Nutzererwartungen bietet Server-Side Tracking eine zukunftssichere Lösung für moderne Unternehmen. Es ermöglicht datenschutzkonformes Tracking, verbessert die Datenqualität und sorgt für eine optimierte Nutzererfahrung. Unternehmen, die heute auf serverseitiges Tracking umstellen, sichern sich nicht nur einen rechtlichen Vorteil, sondern auch die Basis für fundierte Marketing- und Business-Entscheidungen.

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Über den Autor

Markus Drewes

Team Lead Development & Infrastructure Solutions

„Zu meinen Fähigkeiten zählen kundenorientierte und innovative Problemlösungen mit Verständnis für technische und wirtschaftliche Zusammenhänge. Ich habe eine schnelle Auffassungsgabe und die Lust auf neue Herausforderungen, eigenverantwortlich oder im Team.“

Erfahren Sie mehr über Markus Drewes im MannschaftsMittwoch.


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