Digitale Transformation der Versicherungsbranche
Die Digitalisierung hat schon in vielen Branchen zu einem starken Umdenken geführt. Die Finanzbranche wurde durch Onlinebanking und den Wettbewerb mit Fintechs durch den erhöhten Wettbewerb gerade im Umgang mit standardisierten Produkten zu einem Strategiewechsel gedrängt. Der klassische Einzelhandel wird durch den steigenden Marktanteil von Online-Shops stark bedroht. Auch die Versicherungsbranche befindet sich am Beginn der digitalen Transformation. Die zunehmende Veränderung des Versicherungsumfelds durch steigende Kundenanforderungen und Wettbewerbsdruck im Zuge von sinkenden Markteintrittsbarrieren zwingt zunehmend zum Handeln.
Ausgangssituation in der Versicherungsbranche
Die Voraussetzungen sind eigentlich ideal. Die Grundlagen für die digitale Transformation sind mit der immer weiteren Digitalisierung der Gesellschaft und der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Technologie (u.a. ständiger Internetzugriff durch mobile Endgeräte, Social Media, Cloud Computing) bereits jetzt gegeben. Dennoch scheint es Blockaden bei der Erschließung der digitalen Chancen zu geben, denn meist werden keine einheitlichen, sehr spartenorientierte Lösungen präsentiert, die einer vollständigen digitale Transformation im Wege stehe. Doch je länger ein ganzheitlicher Transformationsansatz hinausgezögert wird, desto höher wird der Handlungsdruck durch die Mitbewerber und die Kosten für die Umsetzung. Laut des BAIN Reports (2015) zur „Digitalen Transformation bei Versicherern“ hat die Hälfte der Versicherer bisher noch keinen realistischen Plan für eine ganzheitliche Transformation. Es fehlen klare digitale Ziele oder konkrete Compliance- oder Risikoprozesse. Dies steht im Gegensatz zu der technologischen Entwicklung und den Erwartungen der Gesellschaft an Versicherungsunternehmen:
Chancen der digitalen Transformation nutzen
Wer die digitale Transformation jedoch als Chance betrachtet und mit kundenorientierten Produkten und Serviceleistungen am Markt auftritt, kann sich nachhaltig positiv von den Wettbewerbern differenzieren. Denn sie bieten viele Möglichkeiten, um bestehende Prozesse zu optimieren und die gesamte Branche grundlegend zu verändern.
Für aktuelle Entwicklungen und Trends wie Big Data, Prognose Modelle (Predictive Analytics) oder die Nutzung von Echtzeitinformationen sowie eine Vielzahl von transformativen Technologien (siehe Abbildung 2) dürfen die Versicherer nicht nur Produktlösungen schaffen, um die Risiken abzusichern.
Vielmehr müssen sich die Prozesse und die gesamte Organisationsstruktur an das geänderte Umfeld anpassen, welches besonders Schnelligkeit, Flexibilität und eine individualisierbare Kundenbetreuung fordert. Eine „einfache“ Digitalisierung bestehender Prozesse ist nicht ausreichend, es müssen die klassischen Geschäftsmodelle hinterfragt und wo sinnvoll aufgebrochen werden. Die Transformation kann zusätzlich dazu genutzt werden, den Betrieb und die Prozesse weiter zu vereinfachen, die interne Effizienz zu steigern sowie Fehler zu minimieren.
Im Wesentlichen sind die folgenden Maßnahmen notwendig um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben:
- Verbesserung der Customer Experience mit einem starken Fokus auf den Kunden
- Stärkere Einbindung des Internets und transformativer Technologien
- Veränderung der Prozesse und der dazugehörigen IT-Unterstützung
- Aufbau einer Organisation, die für eine regelmäßige Transformation gewappnet ist und auf immer kürzere Technologiezyklen reagieren kann
- Etablierung von Innovationen und Wandel
Für eine erfolgreiche Digitalisierung und die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen muss eine klare Roadmap erstellt werden, welche Initiativen notwendig sind und wie diese umgesetzt werden sollen. Hierzu ist ein ganzheitlicher Blick auf das Unternehmen notwendig. Eine „Bereichsdigitalisierung“ ist langfristig nicht erfolgreich. Es muss eine unternehmensweite Vision geschaffen werden, wie die neuen digitalen Anforderungen mit den bisherigen Stärken verknüpft werden können.

Team affinis
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