Zu den wichtigsten Standards im Bereich Projektmanagement-Zertifizierungen zählen zweifelsfrei die beiden Player PMI (Project Management Institute) und IPMA (International Project Management Association). Eine Zertifizierung im Projektmanagement schafft Vertrauen beim Kunden in die Projektmanagement-Kenntnisse des Projektleiters und bestätigt objektiv dessen Qualifikation. Zudem stellt sich eine hohe fachliche Sicherheit und Kompetenz ein. Die wichtigste Frage bleibt: Entscheiden Sie sich für PMI oder IPMA?

PMI vs. IPMA ZertifizierungDas Mind-Set und die Unternehmenskultur sind entscheidend

Bei der Auswahl der Methodik sollten Sie sich am eigenen Mind-Set bzw. an Ihrer Unternehmenskultur orientieren. Das aus den USA stammende PMI setzt auf Skalierbarkeit, größtmögliche Transparenz und orientiert sich stark an Geldwerten und Zahlen. Es liefert maßgeschneidertes Projektmanagement – Intensität, Tiefe und Prioritäten können in unterschiedlichen Disziplinen variabel und situativ festgelegt werden. Die aus Europa stammende IPMA stellt bei ihrem Ansatz den Projektbeteiligten inklusive seiner verschiedenen Kompetenzen in den Vordergrund. Es werden sowohl technische Projektmanagement-Kenntnisse gelehrt, aber auch großer Wert auf die Ausbildung von Soft-Skills gelegt.  Die IPMA stellt dem Projektmanager einen Werkzeugkasten zur erfolgreichen Planung und Steuerung von Projekten zur Verfügung, der je nach Unternehmens- und Projektanforderungen modifiziert werden kann.

Geballtes Projektmanagement-Wissen

Das PMI fasst sein Wissen im PMBOK (“A Guide to the Project Management Body of Knowledge“) zusammen. Der Fokus wird hier besonders auf Prozesse gelegt, die aus Inputs, Werkzeugen, Methoden und Outputs bestehen. Es geht verstärkt um technische Fähigkeiten, als um zwischenmenschliche Kompetenzen. Das Referenzwerk der IPMA hingegen ist die ICB („IPMA Competence Baseline“). Der Fokus liegt eindeutig auf der Vermittlung von Kompetenzen. Dabei wird separiert zwischen technischen Kompetenzen, Verhaltens- und Kontextkompetenzen, auf die der Projektmanager zurückgreifen kann, um Projekte erfolgreich zu leiten. Die ICB gibt dem Projektmanager einen höheren Grad an Flexibilität im Vergleich zum PMBOK.

Zulassungsvoraussetzungen und Prüfungsverfahren

Beispielhaft werden die beiden Zertifikate PMP (Project Management Professional) vom PMI und IPMA Level C (Certified Project Manager) miteinander verglichen.

Für das IPMA Level C Zertifikat ist eine mindestens 3-jährige Erfahrung in der eigenen Leitung von Projekten mit begrenzter Komplexität als Zulassungsvoraussetzung notwendig. Für den PMP sind neben einem Bachelor-Abschluss 3 Jahre berufliche Projekterfahrung notwendig, die mit der Leitung von Projekten erbracht wurden.

Die Prüfungsverfahren der beiden Standards unterscheiden sich grundlegend. Für den PMP muss an einem Seminar mit mindestens 35 Stunden teilgenommen werden, die Prüfung selbst ist ein vierstündiger Multiple Choice Test, bestehend aus 200 Fragen. Für das IPMA Level C Zertifikat müssen hingegen mehrere Prüfungen abgelegt werden. Diese bestehen aus einer zweistündigen schriftlichen Prüfung, einem ganztägigen Zertifizierungs-Workshop, einem persönlichen Prüfungsgespräch mit einem Assessoren-Team und einem Projekterfahrungsbericht.

Das Beste aus beiden Welten

Studien haben ergeben, dass die Ansätze des PMI und der IPMA kompatibel zueinander sind und kombiniert werden können. Die inhaltliche Terminologie und Konzepte sind nur unwesentlich voneinander entfernt. Diese Denkweise vertreten auch wir bei affinis consulting. Wir haben sowohl PMI-, als auch IPMA-zertifizierte Berater mit langjähriger Beratungs- und Projektmanagement-Erfahrung in unserem Pool und setzen auf den Best Practice Ansatz. Dieses Wissen verfestigen wir in unserer stetig wachsenden Wissensdatenbank, damit wir unser fundiertes Projektmanagement-Know-How auch bei Ihnen implementieren und damit den Grundstein für erfolgreiche Projekte legen können.