Prozesse müssen nicht nur vollständig und bis ins kleinste Detail durchdacht sein, sondern auch effizient. Diese Effizienz kann erreicht werden, indem unnötige oder langwierige Arbeitsschritte verkürzt werden. Der Fokus bei der Planung sollte auf den wesentlichen Kernkomponenten liegen. Eine Besinnung auf die grundlegenden Bausteine und Vorgänge ist nötig – nur, wie geht man sowas an?

Die Lösung: Lean Management. Hinter diesem System verbirgt sich eine Sammlung von grundlegenden Anforderungen, um die Qualität der Produktion konsequent zu steigern. Die wesentlichen Grundsätze dieses „schlanken Managementsystems“ umfassen folgende Punkte:

  • Just-in-Time-Prinzip
  • Fehler und Verschwendung beseitigen
  • Prozesse standardisieren

Hohe Produktivität durch Standardisierung und Aufwandsminimierung

Natürlich sind das noch nicht alle Bestandteile von Lean Management. Viele sind aber bereits durch andere Managementsysteme oder Zertifizierungen im Unternehmen eingebunden. Hierzu zählt z. B. der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP). Auch die umfassende Involvierung der Mitarbeiter oder die effiziente Gestaltung von Arbeitsplatz und Materialfluss sind Komponenten.

Gerade der Arbeitsplatz bietet sehr viele Möglichkeiten um die Produktivität zu erhöhen. Indem Werkzeuge oder Materialien fein säuberlich sortiert sind, muss der Mitarbeiter weniger Zeit mit der Suche aufwenden. Auch beim Wechsel von Werkzeugen kann eine standardisierte Ablage Fehler und Unfälle verringern.

Just-in-Time bedeutet in diesem Sinne nicht nur, dass Rohstoffe, Teile und Produkte zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt und vorhanden sein soll. Es sollen auch nur die wirklich benötigten Sachen angeliefert und so wenig Lagerbestand wie möglich angelegt werden.

Getreu dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ wird durch kleine, aber beständige und grundlegende Verbesserungen die Qualität der Arbeit verbessert. Diese Vorgehensweise war bei der ursprünglichen Entwicklung der Methode auch zwingend erforderlich:

Wenn Engpässe neue Herangehensweisen erfordern

Wer an Lean Management denkt, dem kommt meist automatisch auch der japanische Automobilhersteller Toyota in den Sinn. Toyota musste aufgrund seines Standorts mit einer begrenzten Menge an Ressourcen auskommen. Jeder Fehler, jeder Qualitätsmangel hatte auf der Insel eine größere Auswirkung, als auf dem Festland. Deshalb musste schon sehr früh ein entsprechendes Konzept erstellt werden. Die Anfänge waren noch nicht so umfassend wie es das heutige Lean Management ist, doch mit der Zeit und der kontinuierlichen Entwicklung wurde es beständig verbessert.

Um den Aufstieg zu einem hocheffizienten Unternehmen zu schaffen bedarf es aber nicht nur der Einführung von Lean Management. Vielmehr muss die gesamte Unternehmensphilosophie auf die Steigerung der Wertschöpfung ausgerichtet werden. Durch standardisierte Prozesse, die den Kunden im Fokus haben und gleichzeitig die Kosten minimieren, wird die Produktivität im Unternehmen insgesamt gesteigert.

Kunden und Mitarbeiter einbinden

Wie bei vielen Managementsystemen hängt der Erfolg von der Akzeptanz und Umsetzung der Nutzer ab. Die Mitarbeiter müssen jede Anpassung mitgestalten können, damit sie sich als Teil des Unternehmens fühlen. Eine Vorgabe des Betriebsablaufs von „oben nach unten“ führt sehr häufig zu Ablehnung und Widerstand. Deshalb muss der Vorgang in kooperativer Zusammenarbeit zum Wohle des gesamten Unternehmens durchgeführt werden.

Die Verschlankung einer Organisation bezieht sich aber nicht ausschließlich auf die Automobilbranche. Jedes Unternehmen kann Bestandteile von Lean Management übernehmen und die eigenen Prozesse optimieren. Sinn und Zwecke ist die stetige und nachhaltige Steigerung der Produktivität im Unternehmen. Es gibt keine Anleitung zum garantierten Erfolg – aber Bauteile und Werkzeuge um den Weg zu gehen.

Quellen:

http://www.refa.de/lexikon/lean-management

https://www.business-wissen.de/artikel/schlanke-unternehmen-was-lean-management-fuer-die-mitarbeiter-bedeutet/

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