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- NAV-Upgrade: Warum sich der Umstieg auf Business Central lohnt
Moderne ERP-Lösungen bieten zahlreiche Vorteile wie eine erweiterte Funktionalität, Automatisierbarkeit und individuelle Konfigurierbarkeit. Durch eine effizientere Datenverarbeitung sowie eine bessere Datenqualität tragen ERP-Systeme wie Microsoft Dynamics 365 Business Central zu einer hohen Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Wandel bei. Gerade für Unternehmen, die bereits vom Vorgänger, Microsoft Dynamics NAV, profitiert haben, stellt Business Central eine interessante und attraktive Lösung dar. Viele Unternehmen möchten den Schritt wagen, dennoch ist die Herangehensweise an das NAV-Upgrade häufig mit Unsicherheiten verbunden. Dabei gibt es, je nach Unternehmen, mehr oder weniger vorteilhafte Wege, das Upgrade umzusetzen.
Alle Wege führen zum erfolgreichen NAV-Upgrade?
Unsere Expert:innen sind sich sicher: Hinsichtlich des NAV-Upgrades führen nicht alle Wege zum Erfolg. Drei Herangehensweisen rücken hierbei in den Fokus, denn sie beinhalten Vor- und Nachteile, die von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich schwer gewichtet werden können. Je nach individueller Ausgangslage hinsichtlich der im System enthaltenen Daten, Eigenentwicklungen, Prozesse und Arbeitsweisen sollten Unternehmen ein vollständiges NAV-Upgrade, ein Re-Engineering oder eine hybride Herangehensweise wählen.
Das klassische NAV-Upgrade: Die 1:1-Übertragung des Systems
Die ERP-Modernisierung kann über ein klassisches, vollständiges NAV-Upgrade zu Business Central erfolgen. Hierbei bleiben alle historische Stamm- und Bewegungsdaten des Systems erhalten. Das bedeutet, dass eine Datenmigration nicht notwendig ist und somit auch kein Mehraufwand seitens des Unternehmens besteht. Dasselbe gilt für alle individuellen Anpassungen und Entwicklungen, welche den Mitarbeitenden in gewohnter Weise nach dem NAV-Upgrade in Business Central zur Verfügung stehen.
Diese Strategie führt jedoch dazu, dass während des NAV-Upgrades Altlasten im System übertragen werden. Zudem findet auch keine Betrachtung der Prozesse statt, die zu Optimierungen und der Schließung von Prozesslücken durch das moderne ERP-System führt. Dadurch wird auch nicht geprüft, ob alle Arbeitsweisen noch aktuell sind, wodurch Sunk Costs entstehen können. Unter Sunk Costs sind Kosten zu verstehen, die fehlerhaft in die Übertragung von nicht mehr genutzten Anpassungen investiert wurden. Zudem muss der Kunde je nach Menge der Anpassungen mit längeren Durchlaufzeiten rechnen. Ein klassisches NAV-Upgrade zu Business Central lohnt sich demnach nur für Unternehmen mit einem gut gepflegten Datensatz und die hinsichtlich ihrer Prozesse kein Optimierungspotenzial durch ein modernes ERP-System sehen.
Das Re-Engineering: Ein frischer Start mit neuem Potenzial
Eine alternative Herangehensweise an die Modernisierung des ERP-Systems ist das Re-Engineering in Business Central Online. Entwickler und Entwicklerinnen konstruieren das System in Business Central von Grund auf, wodurch sie Prozesse End-to-End betrachten und optimieren können. Möchte das Unternehmen Arbeitsweisen verändern? Welche Änderungen haben sich in den letzten Jahren ergeben? Gibt es Prozesslücken, die bei der Abbildung des Prozesses auftauchen und geschlossen werden müssen? All dies lässt sich innerhalb eines Re-Engineering-Projektes feststellen und optimieren. Die empfohlene Bereinigung von Stammdaten führt zudem zu einer höheren Datenqualität. Unternehmen profitieren durch das Re-Engineering somit zentral von den Vorteilen moderner ERP-Systeme und verhelfen somit ihrem Unternehmen zu mehr Effektivität. Der einzige Nachteil des Re-Engineerings besteht in den historischen Bewegungsdaten, die Expert:innen nicht in das neue System migrieren.
Die Verschmelzung des NAV-Upgrades und des Re-Engineerings
Der hybride Weg, der die goldene Mitte zwischen einem klassischen NAV-Upgrade und einem Re-Engineering bildet, ist die dritte, erfolgsversprechende Methode zur ERP-Modernisierung. Das System besteht letztendlich aus einer in Business Central aufgesetzten Cloud-Instanz, an die die aktuelle NAV-Installation andockt. Dadurch findet auch bei der hybriden Herangehensweise eine End-to-End-Betrachtung und -Optimierung der Prozesse sowie die Schließung von Prozesslücken und eine Bereinigung der Stammdaten statt. Die Standardisierung des NAV-Upgrades führt zu einer höheren Kosteneffizienz. Eine manuelle Datenmigration ist nicht notwendig und das Unternehmen ist für zukünftige Changes ideal gewappnet. Nur bei gravierenden Altlasten ist es nicht möglich, sie zu eliminieren.
Der perfekte Weg zum NAV-Upgrade: Eine individuelle Entscheidung
Schlussendlich bietet affinis einen kostenlosen NAV-Upgrade-Kompass an, der als Check und erste Einschätzung unseres Expertenteams dient. Mithilfe dieses Tests kristallisiert sich auch die unternehmensspezifisch passende Herangehensweise an das NAV-Upgrade heraus. Übergreifend lässt sich festhalten: Das Re-Engineering ist vor allem für Unternehmen interessant, die nicht nur ihr ERP-System, sondern auch ihre Prozesse weiterentwickeln möchten. Die am weitesten verbreitete Methode ist das klassische NAV-Upgrade, das allein dem digitalen Wandel jedoch nicht immer langfristig standhalten kann. Das hybride NAV-Upgrade eignet sich hingegen fast immer, da es bei richtiger Durchführung häufig den effizientesten, aber auch längsten Weg darstellt. Um die Durchführungszeit zu verkürzen und die Gesamtkosten zu reduzieren, können Unternehmen bereits vorab eine Datenbereinigung vornehmen. Zudem lohnt es sich, den Change-Prozess in der Organisation anzukündigen, egal welche Herangehensweise verfolgt wird.
Mit Microsoft Mehrwerte generieren
Als zusätzlicher Mehrwert ermöglicht es Business Central, unterschiedliche Tools an das System anzudocken. Neben dem Dataverse, Power Automate und Dynamics 365 Sales ist auch der AI Builder denkbar, der Dokumente ausliest, sie verarbeitet und Wahrscheinlichkeiten berechnet. Die Power Platform inklusive der Power Apps versprechen mehr Individualität dank Low-Code-Entwicklungen. Power BI hilft Mitarbeitenden bei der Datenauswertung und -visualisierung und verknüpft diese Tabellen miteinander. Unsere Experten und Expertinnen bei affinis unterstützen Ihr Unternehmen gerne bei der Entscheidung für ein NAV-Upgrade und bei allen folgenden Add-Ons, die Ihr Microsoft-System bereichern.
Daniel Sprissler
Senior Consultant ERP Finance
"Die letzten sechs Jahre haben internationale Projekte, insbesondere rund um ERP, im DACH-Raum meinen Werdegang geprägt. Durch die vielfältigen Themen, welche einem in der Projektarbeit täglich begegnen, hört man niemals auf, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Meine absolute Leidenschaft dreht sich rund um das Thema Finance. Da alle Daten irgendwann, in welcher Form auch immer, in der FiBu landen, behalte ich stets den Überblick auf das große Ganze im Projekt."
Erfahren Sie mehr über Daniel Sprissler im MannschaftsMittwoch.
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